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Die Bedeutung von Zeit: Im Hier und Jetzt

Warum ständig hetzen, wenn das Jetzt so viel zu bieten hat? Entdecke, wie kleine Rituale dir helfen können, den Moment zu greifen und die Zeit neu zu erleben.

Geht es dir im Alltag manchmal oder vielleicht sogar öfters so, dass du dich fragst: Warum diese Eile? Was treibt mich an, ständig in Bewegung zu bleiben? Und was gewinne ich dadurch? Hektik und Druck hinterlassen Spuren – Stress, Erschöpfung und das Gefühl, dass die Zeit uns entgleitet. Doch muss das wirklich so sein? Gibt es einen besseren Umgang mit der Zeit?

Das Paradoxon der Geschwindigkeit

Unsere Kultur feiert Geschwindigkeit als Tugend. Schneller, mehr, besser – doch wohin führt das? Viele von uns fühlen sich trotz all dieser Anstrengungen am Ende des Tages leer und erschöpft. Diese Jagd nach Effizienz ist eine Illusion, die uns vom Hier und Jetzt entfernt. Was wäre, wenn wir aufhören zu rennen und stattdessen innehalten? Geschwindigkeit mag uns mehr Produktivität versprechen, aber sie raubt uns oft den wahren Genuss des Augenblicks. Es ist ein Paradox: Je schneller wir werden, desto mehr scheint uns die Zeit davonzulaufen.

Die Weisheit der Schildkröte: Über Geduld und den Umgang mit Zeit

Die Schildkröte ist nicht nur ein Symbol für Langsamkeit, sondern auch für Weisheit, Beständigkeit und ein tiefes Verständnis der Zeit. In vielen Kulturen gilt sie als Inbegriff von Langlebigkeit und innerem Frieden. Sie bewegt sich langsam, aber stetig, und zeigt uns damit, dass es nicht um Schnelligkeit geht, sondern um den bewussten Umgang mit der Zeit. Ihre Langsamkeit ist keine Schwäche, sondern eine Form der Stärke. Sie lehrt uns, dass die Kunst darin besteht, den Moment zu leben, anstatt ständig nach vorne zu hetzen. In ihrem Buch *Die 7 Geheimnisse der Schildkröte* beschreiben Aljoscha Long und Ronald Schweppe die Schildkröte als Meisterin der Zeit. Sie verkörpert das Prinzip, im Einklang mit den natürlichen Rhythmen zu leben und die Hektik des Alltags zu entschleunigen. Ihre Weisheit liegt darin, dass sie den Moment zu genießen weiß und geduldig auf ihre Ziele hinarbeitet. Sie erinnert uns daran, dass wahre Stärke nicht in der Eile, sondern in der Bedächtigkeit liegt.

Statt sich von äußeren Zwängen und dem ständigen Drang nach Geschwindigkeit treiben zu lassen, zeigt uns die Schildkröte, dass die Kontrolle über die Zeit darin besteht, Dinge bewusst und in Ruhe anzugehen. Sie lehrt uns, dass Zeit kein Feind ist, sondern ein Verbündeter, wenn wir lernen, sie zu schätzen und richtig zu nutzen. In einer Welt, die immer schneller wird, fordert uns die Schildkröte auf, innezuhalten und die Tiefe und den Reichtum des Lebens wirklich zu erfassen.

«Ich brauche die Zeit. Wenn man mich unter Druck setzt, … das schafft nur Stress. Wenn man das entschleunigt und sagt, ich bin eine Schildkröte, ich geh langsam durch die Worte durch, ist man auch stark». 
Philipp Hochmair, Jedermann 2024*

 

In Stan Nadolnys *Die Entdeckung der Langsamkeit* wird dieses Prinzip eindrucksvoll illustriert. Der Protagonist John Franklin, eine historische Figur basierend auf dem britischen Polarforscher, wird für seine Langsamkeit oft belächelt. Doch gerade diese Eigenschaft macht ihn einzigartig. Franklin nimmt die Welt in einer Tiefe wahr, die anderen verschlossen bleibt. Er beobachtet, reflektiert und handelt mit Bedacht – und zeigt uns, dass wahre Erkenntnis und Verständnis Zeit brauchen. Langsamkeit, so lernen wir, ist keine Schwäche, sondern eine Stärke, die es uns ermöglicht, das Leben in seiner ganzen Tiefe bewusst zu führen.

Zeit für das Hier und Jetzt

Bei Sojourn möchten wir dazu ermutigen, mehr im Hier und Jetzt zu leben. Denn wenn wir ständig in Eile sind, verpassen wir die Magie des Augenblicks. Zeit ist nicht nur eine Ressource, die effizient genutzt werden muss – sie ist ein Geschenk, das es zu schätzen gilt. Doch wie schaffen wir es, dem ständigen Druck zu entkommen und die Zeit bewusster zu erleben?

Gleich vorab: Setze bewusste Erinnerungen. Eine Kerze, die du jeden Abend anzündest, ein Stein in deiner Tasche oder eine Notiz auf deinem Schreibtisch – diese kleinen Anker helfen, das Bewusstsein für den Moment zu schärfen und innezuhalten. Hier noch drei konkrete Inspirationen für mehr Bewusstsein für den Moment:

  • Das 3-Minuten-Atemritual: Du atmest etwa 20.000-mal am Tag. Warum nicht ein paar dieser Atemzüge bewusst gestalten? Probiere die 4-7-8-Technik: Atme durch die Nase für 4 Sekunden ein, halte den Atem für 7 Sekunden an, und atme dann langsam für 8 Sekunden aus. Eine der besten Methoden, um Stress zu reduzieren und im Hier und Jetzt zu verweilen.

  • Kerzenritual: Zünde eine Kerze an, wann immer dir danach ist – ob an einem regnerischen Tag oder abends, wenn du zur Ruhe kommen möchtest. Wähle intuitiv die Kerze, die dich gerade am meisten anspricht: eine, die beruhigt, eine, die die Seele nährt, oder eine, die neue Energie schenkt. Nimm dir fünf Minuten Zeit, um das Flackern der Flamme zu beobachten. Lass deine Gedanken kommen und gehen, ohne sie zu bewerten. Dieses einfache Ritual schenkt dir die Ruhe, die du brauchst, und hilft dir, bewusst im Augenblick zu sein.
  • Erkunden eines neuen Ortes: Wähle einen Ort in deiner Umgebung, den du noch nicht kennst. Geh mit offenen Augen durch deine Stadt, als wärst du zum ersten Mal hier. Oft sind es die Touristen, die mehr erkunden als wir selbst. Nimm dir Zeit, diesen neuen Ort zu entdecken – sei es ein versteckter Park, ein kleines Café oder ein Atelier, in dem Kunsthandwerk zelebriert wird. Es geht nicht darum, weit zu reisen, sondern darum, das Verborgene in der Nähe zu finden. Das Erkunden neuer Orte in deiner Umgebung schärft den Blick für das Verborgene und schafft eine tiefere Verbindung zu deinem Umfeld. Es fördert innere Ruhe und neue Inspiration – und lädt dazu ein, den Moment bewusster zu erleben.

    Sich an die Langsamkeit erinnern

    Es ist leicht, sich in der Hektik des Alltags zu verlieren. Um sich daran zu erinnern, langsamer zu machen, kannst du Rituale in deinen Tagesablauf integrieren. Ein kurzer Moment der Stille am Morgen oder ein bewusstes Abendritual können helfen, das Tempo zu drosseln und den Tag achtsam zu gestalten. Die Schildkröte und Nadolnys Franklin lehren uns, dass Langsamkeit keine Schwäche ist, sondern eine Möglichkeit, das Leben in seiner vollen Tiefe zu erleben. In einer Welt, die von Geschwindigkeit besessen ist, ermutigen sie uns, innezuhalten und die kleinen Momente zu schätzen – die Momente, die uns wirklich mit dem Hier und Jetzt verbinden.


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    * Quelle: ttt – titel, thesen, temperamente Extra: Salzburger Festspiele (ARD Mediathek 11.08.2024)

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